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Münchener sammeln 2.119 Flensburg-Punkte

München führt unter den deutschen Großstädten ein neues Temposünder-Ranking an. Fast jeder sechste Autofahrer ist hier oft deutlich zu schnell unterwegs. Das hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) herausgefunden: Für Studienzwecke hat sie bereits in Köln und Berlin Tempomessungen durchgeführt. Jetzt war München dran…

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Mal ein paar Beispiele: Dort wo eigentlich 50km/h erlaubt sind, fährt etwa jeder sechste zu schnell. Im Schnitt war bei den Messungen sogar alle drei Minuten ein Raser dabei – mit mehr als 80km/h. Gilt ein Tempolimit von 30, drückt schon jeder zweite Münchener zu viel aufs Gas. In Spielstraßen und verkehrsberuhigten Bereichen, wo eigentlich Schritttempo gilt, hält sich sogar nur noch jeder zehnte Autofahrer an die Vorgaben.

Für Ihre Studie in München haben die Forscher des UDV fast 700.000 Messungen an verschiedenen Stellen durchgeführt. Dabei sind die Temposünder diesmal im wahrsten Sinne des Wortes davongekommen, weil es sich um keinen offiziellen Blitzmarathon handelte und die Werte zu reinen Studienzwecken erhoben wurden. Ansonsten hätten sie an diesem Tag zusammen 2.119 Punkte in Flensburg gesammelt. Fast zwei Millionen Euro an Bußgeld wären zusammengekommen.

Zwar will die UDV dieselben Messungen kommendes Jahr auch noch in Hamburg durchführen. Doch schon jetzt ziehen die Versicherer klare Schlussfolgerungen: Unter anderem sollen Fahrer, die sich an die Regeln halten, ihn ihrem vorbildlichen Verhalten bestärkt werden. Zudem wird gefordert, krasse Temposünden noch härter zu sanktionieren. Denn der inzwischen schon in vielen Bundesländern durchgeführte Blitzmarathon zeigt seine Wirkung laut UDV immer nur am Aktionstag selbst!

Zu schnelles Fahren sorgt auch bei uns in Schleswig-Holstein nach wie vor für hohe Unfallquoten. Das zeigt die aktuellste Verkehrsstatistik des Landes. So ist die Zahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr wieder deutlich angestiegen und damit stieg auch die Zahl der Verletzten auf mehr als 16.000. Insgesamt sind 107 Tote zu beklagen. Wenigstens deren Zahl war zuletzt deutlich gesunken. Die Hauptursachen für Unfälle sind und bleiben aber dieselben: Missachten der Vorfahrt, Fehler beim Wenden, Abbiegen oder Rückwärtslenken… und eben auch das zu schnelle Fahren.

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